Wie man eine Wiesenschlüsselblume rettet

Es war einmal ein König der hatte eine einzige Tochter. Aber sie wurde weggeraubt von dem bösen Prinz Belsebub zum Land Neben.
Der König konnte nicht essen oder schlafen weil er so unglücklig war. So er schickte seine Boten um die Botschaft zu verbreiten, daß wer die Prinzessin retten konnte sollte sowohl sie als auch eine Belohnung bekommen. Aber alle im Land kannten Prinz Belsebub und seinen Feuer speienden Drache, so kein Mann wagte es.

Aber ein Tag kamen trotzdem einige zum Schloß. Es war der Müller und sein Sohn. Der König gab dem Müllersohn einen Zettel. Der Müllersohn konnte nicht lesen, aber sein Vater konnte es. Er las:
"10 000 Goldmünzen"
"Jaa.." sagte der König. "Das ist die Belohnung. Und weil Sie der einzige sind der tapfer genug ist, will ich Sie versuchen lassen. Nehmen Sie auch mein verzaubertes Schwert. Damit können Sie den Drachen töten."
Der Müllersohn, Gert, verbeugte sich und machte sich auf den Weg auf seinem alten Pferd.

Am Wegrand saß ein kleines graues Kaninchen.
"Hallo, kleines Kaninchen", sagte Gert. "Was machen Sie?"
"Ich fresse Gras", sagte das Kaninchen. "Was machen Sie selbst?"
"Ich will zu Prinz Belsebub fahren. Ich will Prinzessin Wiesenschlüsselblume retten. Wollen Sie vielleicht mit mir kommen?"
"Hmm.. ja, Wiesenschlüsselblumen sind saftig", sagte das Kaninchen und hüpfte auf das Pferd. Sie ritten weiter.

Etwas später hörten sie plötzlich jemand der rief und dann sahen sie einen Tausendfüßler auf dem Weg. Er saß und blies an seine Füße.
"Was ist los?" fragte Gert.
"Ich habe wunde Füße!" schluchzte der Tausendfüßler. "Wohin gehen Sie?"
"Zu Prinz Belsebub", sagte Gert.
"Kann ich mit euch fahren?"
"Klar! Hüpf auf mein Pferd!"
Gert freute sich, dass er Belsebub und den Drache nicht allein begegnen mußte.

Sie ritten weiter. Die Sonne schien. Es war warm.

Dann sahen sie jemand neben einem Baum bei dem Weg stehen. Es war eine große Figur mit der Mütze über den Gesicht heruntergezogen.
"Wer sind Sie?" fragte Gert.
"Ich bin ein Zwerg."
"Aber Sie sind groß wie ein Haus!"
"Ich weiß. Ich bin ein großer Zwerg."
"Sind Sie stark?" fragte Gert.
"Ja, das glaube ich", sagte der Zwerg.
"Wollen Sie mit uns zu Prinz Belsebub fahren und Prinzessin Wiesenschlüsselblume retten?"
"Ja, abgemacht!"
Der Zwerg drängte sich zwischen die Übrigen auf das Pferd.

Etwas später sahen sie noch einen bei dem Weg stehen. Diesmal war es eine Eule. Gert ersuchte sit mit ihnen zu fahren. Jemand klugen mit zu haben war immer gut.

Jetzt kamen sie zu einem Wald. Hinter ein paar Bäumen sahen sie jemand. Sie hielten und Gert rief:
"Wer sind Sie?"
"Ich bin ein Fuchs, aber ich bin nicht so listig", sagte eine Stimme.
"Wollen Sie vielleicht trotzdem mit uns zu Prinz Belsebub kommen?"
Der Fuchs sah das kleine graue Kaninchen und sabberte.
"Von mir aus gern!" sagte er. Er hüpfte auf das Pferd und schielte auf das Kaninchen. Aber er rührte ihn nicht. Der Braten konnte warten.

Dann sahen sie plötzlich das Schloß. Sie hüpfte ab von dem armen Pferd, das legte sich vor Erschöpfung auf den Boten.
Dann gingen sie alle die Treppen hinauf, und jetzt sahen sie eine große Haustür. Der Zwerg klopfte an die Tür. Sie hörten Schritte und jemand rief:
"Wer da?"
"Es ist.. Ich soll eine Fernsehgenehmigungskontrolle machen", sagte Gert.
"Aber ich habe keinen Fernseher."
"Hmm.. das is genau was ich kontrollieren will."
"Na, also!"
Die Tür wurde von Belsebubs Drache geöffnet. Das erste was er sah war das kleine graue Kaninchen. Er war erschrocken und stürzte zum Fenster und sprang hinaus. Der Drache hatte nämlich Angst vor grauen Kaninchen. Er wußte nicht warum, aber seine Mutter hatte ihm immer gesagt daß er sich vor Kaninchen hüten sollte. Seine Verwandtschaft hatte warscheinlich Probleme mit ihnen gehabt.
Und weil er ein sehr gehorsamer Drache war, sprang er aus dem Fenster hinab. Man sah ihn nie mehr.

Alle griffen Belsebub an, häuteten ihn ab und machten ein Ledersofa aus ihm. Gert befreite Prinzessin Wiesenschlüsselblume und brachte sie nach Hause.
Die Übrigen ließen sich im Schloß nieder, außer dem Kaninchen. Es fuhr mit Gert und Wiesenschlüsselblume zurück. Es hatte ein rundliches Kaninchenmädchen das zu Hause wartete.

Der König hielt eine Hochzeit als die Prinzessin kam. Das Kaninchen, der Tausendfüßler, der Zwerg und die Übrigen kamen zum Schloß. Sie tanzten Tango die ganze Nacht.